In China reisen – Alltag – einfache Verhaltensregeln
Chinesen sind Ausl?ndern gegenüber sehr tolerant. Selbst die merkwürdigsten Verhaltensweisen von Ausl?ndern werden oft von Chinesen akzeptiert, weil man denkt, das sei vielleicht im Ausland so üblich.
Grunds?tzlich kann man für fast alle Situationen, in die man in Chinageraten kann empfehlen: nicht die Beherrschung verlieren – mit Geduld und H?flichkeit erreicht man meistens viel mehr, als mit Schimpfen oder Schreien.
Hier werden einige Tips für den chinesischen Reisealltag gegeben – das Thema “chinesisches Essen” – was tun bei einer Hühnerfu?allergie? wird in einem eigenen Kapitel behandelt.
- ?? ?ffentliche Verkehrsmittel
- ?? Zugtickets
- ?? Finanzen
- ?? Trinkgeld in der VR China
- ?? Die Begrü?ung
- ?? Geschenke
- ?? Unverhoffte Begegnungen in China
- ?? Preisverhandlungen mit Stra?enh?ndlern oder auf einem Markt
- ?? “chinesisches Essen”(neue Seite)
- ?? Buchtipps zum Thema “Reise nach China”
Wenn Sie noch Fragen zum Thema Reisen in China haben, k?nnen Sie diese in unserem China – Forum stellen.
?ffentliche Verkehrsmittel
Taxi
In chinesischen St?dten ist die einfachste M?glichkeit, von A nach B zu gelangen, ein Taxi – wer viel Zeit und Nerven besitzt, kann auch mit dem Bus fahren. Wenn man als Tourist gerade am Flughafenankommt, l?uft man Gefahr, mit Taxifahrten in die Innenstadt übers Ohr gehauen zu werden. Es empfiehlt sich, einen Flughafenbus (in Peking und Shanghai kein Problem) in die Innenstadt zu nehmen und dort dann mit dem Taxi zum Ziel zu fahren. Wenn man chinesische Gesch?ftspartner besucht, wird man normalerweise abgeholt. Auch Hotels bieten einen Abholservice vom Flughafen an.
Ein chinesisches Taxi ist sehr billig, kurze Strecken kann man bereits ab 8 yuan (ca. 1 Euro) zurücklegen. Ab einer bestimmten Strecke zahlt man dann einen Kilometerpreis. Wer in ein Taxi steigt, sollte auf jeden Fall darauf achten, dass der Fahrer den Taxameter anstellt und wenigstens so tun, als würde er sich auskennen – oder wenigsten so tun, als k?nne er den Weg auf einer Karte mitverfolgen.
Busse
Die Tickets für Busse kaufen Sie bei einem meist sehr resoluten Busbegleiter (die DB würde es “Serviceteam nennen”). Sie nennen einfach das Fahrtziel und halten das Geld hin. Der Servicemitarbeiter der Busgesellschaft drückt Ihnen dann das Ticket in die Hand. Gezahlt werden je nach Linie 1 – 2 yuan, bei gr??eren Entfernungen innerhalb Pekings auch mal mehr. Busse sind in den Gro?st?dten meist überfüllt und es herrscht ein riesiges Gedr?nge – achten Sie auf Ihre Wertsachen.
Die Fahrkünste der Busfahrer sind oft erstaunlich und rücksichtslos. Ein sehr pr?gendes Erlebnis war meine erste Busfahrt vor einigen Jahren in Hangzhou – unsere Fahrerin lie? sich nicht gerne überholen und lieferte sich mit einem anderen Bus ein Wettrennen. Als es so richtig spannend war, wurde es leider von der Polizei unterbrochen.
Zugtickets
Zugtickets selbst am Bahnhof zu besorgen ist eine interessante Erfahrung und l??t einen erahnen, weshalb Selbstverteidigung für Chinesen sehr wichtig ist. Es herrscht ein unglaubliches Gedr?nge. W?hrend des Frühlingsfestes oder der Ferien am Nationalfeiertag ist es fast unm?glich, ein Ticket selbst zu besorgen. Es lohnt sich also meistens, einfach 30-50 yuan zus?tzlich in einem Reisebüro für die Tickets zu bezahlen.
Grunds?tzlich gibt es 4 Klassen:
- Hardseater – die billigsten Pl?tze, manchmal nur harte Sitze mit leichtem überzug und für l?ngere Reisen, vor allem über Nacht und bei langen Strecken nicht auf gar keinen Fall zu empfehlen – auch hartgesottenen Rucksacktouristen ist von dieser Art der Fortbewegung abzuraten. Bieten Sie in einem Hardseater auf keinem Fall einem ?lteren Herrn oder einer sch?nen Frau Ihren Platz an – wenn Sie um Mitternacht noch stehen oder im Mittelgang schlafen, werden Sie es bitter bereuen. Wen Sie auf die Toilette gehen, dürfen Sie nicht unbedingt damit rechnen, dass Ihr Platz danach noch frei ist
- Softseater gibt es auf einige Strecken tagsüber, z.B. zwischen Shanghai und Hangzhou
- Hardsleeper ist für Nachtreisen vollkommen ausreichend – es handelt sich hierbei um offene Abteile mit 6 engen Betten, man kommt gut mit chinesischen Mitreisenden ins Gespr?ch. Hardsleeperpl?tze sind an Feiertagen oft ausgebucht.
- Softsleeper – Luxusklasse – hier begegnet man reichen Chinesen oder Kadern (wenn sie nicht gerade mit dem Flugzeug reisen). Bequeme Abteile für 2 oder 4 Personen, allerdings hat man nicht soviel Stauraum für das Gep?ck wie beim Hardsleeper. Softsleeper kostet fast genauso viel wie ein Flugticket
Finanzen
Euro in chinesische W?hrung zu tauschen ist kein Problem – dies kann man sofort nach der Ankunft am Flughafen in Peking oder Shanghai tun. In Deutschland ist der Umtausch nicht m?glich. Reiseschecks in Euro sind auch in der Provinz v?llig okay – man kann sie bei fast jeder Bank of China oder in vielen Hotels tauschen. Wer l?nger an einem Ort bleibt, sollte sich überlegen, ein Konto bei der Bank of China zu er?ffnen. überweisungen aus Deutschland dauern ca. 3-7 Tage. Oft gibt es in chinesichen Banken einen extra Schalter, über den Angelegenheiten, die mit ausl?ndischen W?hrungen zu tun haben, abgewickelt werden.
Ausl?ndische Kreditkarten in China sind eine spannende Angelegenheit – zieht sie der Bankautomat ein oder nicht? Es gibt Touristen, die dann den halben Tag in der Bank verbringen und auf die n?chste Leerung der Automaten warten. In teuren Hotels ist Zahlung mit Kreditkarte meistens kein Problem mehr.
Trinkgeld in der VR China
Auch wenn man bereits am Flughafen in Peking vom Reinigungspersonal an der Toilette (nach überreichen eines nicht sehr sauberen Handtuchs) erwartungsfroh angeschaut wird – in China ist es nicht üblich, Trinkgeld zu geben, auch nicht in Restaurants oder Hotels.
Geschenke in China
Am besten ist bei Freunden ein typisches Souvenir aus Deutschland. Wenn man unverhofft eingeladen wird, kann man z.B. auch eine Flasche Wein mitbringen. Chinesen bevorzugen eher sü?en Wein (sü?er Eiswein ist z.B. hervorragend als Geschenk geeignet). Gut ist auch ein Obstkorb. Einige Dinge sollte man aber vermeiden – Blumen z.B., da diese als Ausdruck der Trauer gelten, ebenso wie wei?es Geschenkpapier, dann doch lieber rotes Papier (Glück).
Die Begrü?ung
Man begrü?t die chinesischen Gesch?ftspartner oder auch Freunde nach Hierarchie (d.h. nach dem Alter). Ladies first gibt es in China nicht so wie bei uns, weshalb man es vermeiden sollte, z.B. bei Gesch?ftstreffen die oft weibliche Dolmetscherin zuerst zu begrü?en. Gegrü?t wird mit einem kurzen H?ndedruck – die meisten Chinesen, die mit europ?ischen Gesch?ftspartnern zu tun haben, haben sich an diese Art der Begrü?ung gew?hnt und sind eher überrascht, wenn man es bei einer kurzen Verbeugung bel?sst. Am besten ist es, wenn man bei der Begrü?ung von h?her- bzw. gleichgestellten Partnern leicht nach Unten schaut und direkten Augenkontakt vermeidet – dies bezeugt Ehrerbietung und Respekt. Nach der Begrü?ung tauscht man meistens noch Visitenkarten aus, wobei man aus H?flichkeit die Karte mit beiden H?nden empfangen und auch nicht gleich achtlos wegstecken sondern ein paar Sekunden betrachten sollte.
Unverhoffte Begegnungen in China
Wer als Tourist durch China reist, wird oft von Fremden angesprochen – dabei kann es sich um so genannte Abschlepper an Bahnh?fen handeln, die einen zu einem Hotel bringen wollen oder Chinesen, die Touristen in ein Restaurant schleppen und sich zu einer teuren Mahlzeit einladen lassen. Manchmal wird man von hübschen Chinesinnen angesprochen, die dann in Restaurants teure Getr?nke bestellen und danach verschwinden.
Durch Zufall erfuhr ich z.B. von einer mir bekannten Studentengruppe, die an ihrem ersten Tag in Peking von zwei chinesischen Herren angesprochen wurde. Sie lie? sich dazu überreden, in einem eher sch?bigen Restaurant Pekingente zu essen. Ohne je die Rechnung gesehen zu haben, übergaben sie den netten Chinesen 1000 yuan (ca. 100 euro), um diese zu begleichen, w?hrend ich zuf?llig am selben Tag in Pekings berühmtesten Restaurant für Pekingente (Qianmen Quanjude Kaoyadian, in dem auch Photos von vielen chinesischen und westlichen Politikern und anderen Berühmtheiten h?ngen, die das Restaurant besucht haben) für ein Drittel der Summe edel speisen durfte.
Für den Fall n?chtlicher Anrufe im Hotelzimmer sind zwei Worte wichtig: “bu yao”. Man darf dabei ruhig wütend klingen, weil dies zuf?llig auch der richtigen chinesischen Betonung bei der Aussprache entspricht. “Bu yao” bedeutet übrigens “Ich m?chte nicht.” – dies bezieht sich z.B. auf Angebote, sich M?dchen ins Zimmer schicken zu lassen.
Manchmal wird man aber auch nur von chinesischen Studenten angesprochen, die ihr Englisch üben oder von hilfsbereiten Chinesen, die dem etwas unbeholfen aus der W?sche schauenden Ausl?nder ihre Hilfe anbieten m?chten. Es kommt oft vor, dass man von Chinesen spontan eingeladen wird oder diese einem Touristen beim Kauf eines Zugtickets helfen.
Wie überall auf der Welt, gibt es willkommene und weniger willkommene Begegnungen und Erlebnisse. Seien Sie zwar misstrauisch aber vertrauen Sie auch Ihrem gesunden Menschenverstand – wenn Sie ein schlechtes Gefühl haben, lehnen Sie h?flich mit einem L?cheln auf den Lippen aber bestimmt die angeboten Hilfe ab und gehen weiter – es gibt aber keinen Grund, unn?tig unh?flich zu sein.
Preisverhandlungen mit Stra?enh?ndlern oder auf einem Markt
China ist eine H?ndlergesellschaft, keine Handwerksgesellschaft wie z.B. Deutschland – es wird, abgesehen von Restaurants oder Kaufh?usern und Superm?rkten gefeilscht, was das Zeug h?lt. Dabei geht es nicht etwa darum, den (ausl?ndischen) Touristen bzw. K?ufer übers Ohr zu hauen – auch viele chinesische Studenten und sonstige Bücherwürmer kennen manchmal die Preise nicht und zahlen dann zuviel – jeder zahlt am Ende eben das, was ihm die Ware wert ist. Wenn chinesische H?ndler feststellen, dass man auch als Ausl?nder die Preise gut kennt, gehen die Verhandlungen oft schnell über die Bühne.
Viele Produkte sind für westliche Verh?ltnisse auch ohne l?ngere Verhandlungen noch sehr billig und bei kleinen Betr?gen z.B. beim Gemüseeinkauf, ist man eher geneigt, mehr zu zahlen, um Zeit zu sparen. Wenn man sich aber auf chinesischen M?rkten mit Kleidung eindecken m?chte oder Souvenirs für zu Hause kauft, ist das Feilschen eine interessante Erfahrung, bei der man mit einigen Grundregeln viel Geld sparen kann:
- Faustregel für die Preisbestimmung (ohne Gew?hr): Anfangspreis geteilt durch drei ist ein passables, Anfangspreis geteilt durch vier für unerfahrene Ausl?nder ein hervorragendes Verhandlungsergebnis. Man sollte immer den H?ndler einen Preis nennen lassen und dann bei ca. 1/5 des genannte Preises selbst mit dem Bieten anfangen und nur langsam den Preis steigern
- wenn Ihnen etwas gef?llt und Sie es unbedingt haben m?chten, zeigen Sie dies nicht zu deutlich
- seien Sie h?flich und geduldig und sorgen Sie dafür, dass das Feilschen dem Verk?ufer auch Spa? macht, dann ist er eher zu Zugest?ndnissen bereit – der H?ndler gibt seine Ware auch mal sehr billig ab, wenn er dabei trotzdem sein Gesicht waren kann
- wenn Ihnen etwas zu teuer vorkommt, müssen Sie es nicht aus falsch verstandener H?flichkeit kaufen – entfernen Sie sich z.B. vom Stand und warten Sie ab, ob der H?ndler nicht doch noch mit dem Preis runtergeht wenn nicht- wahrscheinlich gibt es dieselbe Ware ein paar Meter weiter noch einmal. Wenn Ihnen v?llig egal ist, was der H?ndler von Ihnen oder Ihren Landsleuten h?lt, k?nnen Sie danach zum Stand zurückgehen und die Ware doch kaufen
- Falschgeld ist in China sehr verbreitet!
Es muss wohl nicht erw?hnt werden, dass bei Preisverhandlungen auf einem Markt andere Regeln gelten, als bei Gesch?ftsverhandlungen.